Neues Fasnetsvideo vom "Hüsmeischdr"

Seine Videoclips zur Fasnet sind seit Jahren Kult in Endingen. Jetzt meldet sich "Dr Hüsmeischdr" auf Youtube zurück – mit seinem bislang aufwändigsten Video.

ENDINGEN. Der Countdown läuft, die Fasnet naht. Wer’s noch nicht mitbekommen hat, für den gibt’s den passenden Weckruf auf Youtube: "Dr Hüsmeischdr" ist wieder "on air" – und kreativer denn je. 2011 veröffentlichte "dr Hüsmeischdr" alias Stefan (Schääl) Wäldin seine Hymne auf "Jokilibrünnler"-Frontmann Klaus Burger als spontane Hommage nach dem Sieg beim "Närrischen Ohrwurm". 2012 folgte "Oh leck mi, jetz isch Fasnet", 2013 gab’s dann die Hymne auf den Jokili – "Lumbähund" und 2014 ein gänzlich unbescheidenes Stück über sich selbst. Jetzt dreht dr Hüsmeischdr richtig auf – mit gleich vierstimmiger Unterstützung: "Dr Hüsmeischdr fitschering Dä Boigruup" heißt der neuste Coup.

Die musikalische Vorlage machte einst Harry Belafonte weltbekannt: Angelina. Für Kritiker war der Calypso-Hit der "wohl beste Song, der je über eine Ziehharmonika gemacht wurde"; echte Endinger Narren dürften wohl Ähnliches über den neusten "Hüsmeischdr"-Hit sagen. "Gottverdeckel, gottverdeckel, mir sin scho verruckte Seckel, un schaffe liaber hit nit, weil jetz isch endlich Fasnetszit" – damit dürfte Wäldin vielen Narren aus der Seele singen. Ein gewisses Gehör für Endinger Dialekt hilft allerdings enorm beim Textverständnis. Ansonsten bleibt nur nochmal anklicken.

Live-Acts wird es von dem Stück allerdings keine geben, denn – auch wenn man’s kaum glauben will – Stefan Wäldin ist "Hüsmeischdr" und "Boigruup" in Personalunion. Es sei sein bisher aufwändigstes Video gewesen, verrät der Grafikdesigner im BZ-Gespräch. Zwei Wochen brauchte es von den Tonaufnahmen bis zum finalen Schnitt. Dazwischen gab es – abgestimmt auf die jeweilige Rasur – einen genauen Drehplan: fünf Durchgänge für jede der fünf Figuren. Gedreht wurde vor einer grünen Wand, Hintergrund und täuschend echter Schattenwurf der einzelnen Figuren entstanden am Computer.

"Ich mache schon immer Videos", sagt Wäldin, allerdings nur privat. Das Medium Film, die Mischung aus bewegten Bildern und Ton fasziniere ihn. All das könne er in seinen Videos gut ausleben. Außerdem ist Stefan Wäldin Musiker und "Hausgrafiker" der Endinger Stadtmusik.

Die komplette Produktion seiner Clips macht Wäldin ganz allein: "Das muss ich im stillen Kämmerlein machen." Produziert wird aber erst, "wenn ich mir selber sicher bin, dass es was wird. Hauptsache, mir gefällt’s." Mit diesem Urteil ist er nicht allein, wie die Zugriffszahlen seiner Videos auf Youtube belegen. Seine 2012er-Produktion "Oh leck mi, jetzt isch Fasnet" ist das bislang erfolgreichste seiner fünf Werke. Doch "Fasnetszit" schickt sich an, eine neue Rekordmarke zu setzen. Kaum drei Tage online, wurde das Video bereits rund 4600 mal angeklickt. Ein "super Start", freut sich Wäldin. Seine Fans hat er beileibe nicht nur in Endingen. "Du bisch wieder wie immer viiiehmäßig! Ä kräftigs Narri Narro vum Richebacher Buurequartett noch Andinge", ist auf Wäldins Facebookseite unter anderem zu lesen.

Und was kommt 2016? Das wisse er noch nicht, sagt Wäldin und verrät, dass er eigentlich schon 2014 aufhören wollte. Aber dann sei halt doch die Idee gekommen... "Wenn mir was Blödes einfällt, dann mach ich’s", verspricht Wäldin. Die "Hüsmeischdr"-Fans hören’s mit Freude und bauen auf die Schääl’sche Kreativität.

Das neue Hüsmeischdr-Video gibt unter http://mehr.bz/huesmeischdr

 

Artikel von Martin Wendel aus der Badischen Zeitung vom 06. Februar 2015

 

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